Eine der grössten in Kappadokien, und ohne Zweifel eine der interessantesten.
Ein grosses, älteres Tonnengewölbe, noch ganz im Stil einer Einsiedlerhöhle, wurde für Gräber, und nochmal später,
als Pronaos genutzt und ein Durchbruch zur Basilika ergraben.
Diese ist an der Längsseite völlig offen, und war somit für jedermann jederzeit zu betreten. Noch eng an die Tradition einer antiken Markthalle
angelehnt, diente sie wohl nicht nur klerikalen, sondern auch kommunalen Aufgaben aller Art. Für diese These spricht auch der Ambo,
der als zentrales Element den Innenraum beherrscht. Zwischen Ambo und Apsis ein erhöhter Steg. Hier findet sich die bauliche Umsetzung der
Gedankenwelt der sogenannten "alten kirche", die in urdemokratischer form, getreu der Ansicht, dass vor Gott alle menschen gleich seien,
eine hierarchisch strukturierte Gesellschaft ablehnte. Ein Ambo als Rednerpult für jedermann-die spätere Orthodoxie kennt den Ambo weiterhin,
aber er wurde links und rechts der Gläubigen postiert und diente nur noch liturgischen Zwecken.
Grosses Mittelschiff, die imitierte Holzkonstuktion des Daches, die reliefierten, quadratischen Säulen sowie die erhöhte Apsis sind Kennzeichen
einer frühen Periode der Kirchenarchitektur. Auffällig ist die Gestaltung der Kapitelle, die alle verschieden sind und damit eine Eigenart des
frühen Byzantinismus widerspiegeln. In der Apsis umlaufende Sitzbank mit erhöhtem Stuhl und mannshoher Nische.
Zwei Nebenapsiden mit Altären, sicher später zugefügt zur Aufbewahrung und Verehrung von Reliquien. Im hinteren Seitenschiff ein Taufbecken.
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